
Wie viele Spiele gibt es, die ihr schon fast euer ganzes Leben spielt, ohne zu übertreiben an die 100 Mal durchgezockt habt und derer ihr trotzdem noch nicht überdrüssig seid, sodass das Spiel regelmäßig alle paar Monate wieder über den Bildschirm flimmert? Falls ihr solche Games habt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Für mich persönlich trifft diese Beschreibung auf genau zwei Spiele zu, und Super Metroid ist eines davon.
Die Metroid-Serie und ihr bester Ableger
Metroid ist eine der ältesten Nintendo-Serien, die ihren Ursprung schon vor mittlerweile 30 Jahren auf der ersten Heimkonsole der Japaner, dem Nintendo Entertainment System (NES), nahm. Super Metroid, der dritte Ableger, erschien 1994 für die 16-Bit-Konsole von Nintendo und begeistert Serien-Fans und Nintendo-Liebhaber bis heute gleichermaßen. Das liegt an den vielen positiven Aspekten des Spiels, denen kaum negative gegenüberstehen.

Aber um was geht es eigentlich? Nintendo-typisch ist die Story nicht allzu ausufernd: Als Weltraum-Kopfgeldjägerin Samus Aran bekämpft ihr die feindlich gesinnten Weltraumpiraten und ihre Anführerin Mother Brain, um das Universum vor diesen Bösewichten zu schützen. Im Spiel reist ihr mit eurem Raumschiff deshalb zum Planeten Zebes und macht euch auf die Suche nach den letzten Metroids. Unterwegs metzelt ihr alle Gegner nieder, die sich euch in den Weg stellen.

Das sind neben den Weltraumpiraten auch jede Menge feindlich gesinnte Bewohner von Zebes. Dabei erkundet ihr nach und nach verschiedene Bereiche des Planeten, wie eine Feuer-Welt oder ein abgestürztes Raumschiff voller Geister, verbessert euren Kampfanzug beispielsweise mit Hitzebeständigkeit, einem Raketenwerfer oder besseren Beam-Fähigkeiten und sammelt Energie-Tanks und Munition auf. In jedem der Bereiche wartet außerdem ein Endboss auf euch, dem ihr kräftig auf den Deckel geben müsst. Denn nur, wenn ihr alle Obermotze besiegt, könnt ihr euch Mother Brain, Königin der Weltraumpiraten und finaler Boss des Spiels, stellen.

Was macht Super Metroid so gut?
Und warum macht diese simple Spielmechanik nun so viel Spaß? Einige der Gründe möchte ich euch kurz vorstellen:
- Die Atmosphäre ist sehr dicht und düster. Obwohl das Spiel mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel hat und in Sachen Grafik natürlich veraltet ist, wird man noch immer vom Geschehen auf dem Bildschirm vereinnahmt und vergisst schnell, dass es nur ein Spiel und nicht die Realität ist. Angesichts der begrenzten Darstellungsmöglichkeiten, die eine einfache 16-Bit-Grafik bietet, umso erstaunlicher.
- Trotz der bereits angesprochenen, natürlich nicht mehr aktuellen Grafik sieht das Game einfach toll aus. Gegner sind sehr unterschiedlich und detailreich und besonders die Endbosse strotzen nur so vor Einfallsreichtum.

- Der Start mit Minimal-Ausrüstung motiviert ungemein, immer weiter zu machen, um neue Fähigkeiten, Waffen und Munitionsvorräte zu ergattern. Besonders starke Fähigkeiten wie die Screw Attack spornen geradezu dazu an, alles zu geben.
- Die Steuerung ist leicht erlernbar und gut, präzise Moves und Laser-Schüsse sind kein Problem. Für ein über 20 Jahre altes Spiel nicht selbstverständlich. Überhaupt ist das ganze Game sehr leicht zugänglich, da es recht einfach anfängt, mit zunehmendem Spielverlauf aber immer anspruchsvoller wird.
- Zahlreiche Geheimgänge und Rätsel laden dazu ein, genau auf die Spielwelt zu achten. Als Belohnung gibt es zusätzliche Energie oder Munition, das weckt den Erkunder-Instinkt.

- Die Melodien passen extrem gut zu den unterschiedlichen Bereichen des Planeten und unterstreichen die Atmosphäre der jeweiligen Welt perfekt.
- Der Kampf gegen Mother Brain ist episch und hat unter Metroid-Fans und darüber hinaus zu Recht einen Kultstatus inne.
Fazit
Natürlich wird dem ein oder anderen Super Metroid nicht so zusagen wie mir, es hat ja beispielsweise nicht jeder die gleichen Genre-Vorlieben. Von der Technik und Spielmechanik her ist das Game aber auch über 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch ein Meilenstein der Spielgeschichte und extrem gut gealtert. Wer das Spiel beziehungsweise die Metroid-Serie bisher nicht kannte, sollte sich das Game unbedingt auf eine der zahlreichen Möglichkeiten besorgen, einige davon findet ihr am Ende des Artikels. Abgesehen vom Genre, das natürlich nicht jeden anspricht, gibt es an Super Metroid aber auch 2016 nichts auszusetzen. Lediglich der Spielumfang könnte etwas größer sein, denn wenn man das Spiel ein paar Mal durchgezockt hat, schaff man es doch ziemlich schnell in ein paar Stunden. Kein Wunder also, dass man auf Twitch und YouTube so viele Speedruns zu Super Metroid findet. Vielleicht ja bald auch von jemandem von euch?
Wertung: 95/100
- Spieler: 1
- Preis: Spielmodul (gebraucht) ab ca. 60 Euro | Digital 7,99 Euro
- Erstveröffentlichung: 1994
- Entwickler: Nintendo
- Offizielle Website
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Was haltet ihr von Super Metroid beziehungsweise der Metroid-Serien im Allgemeinen? Fans unter euch?
Ich liebe dieses spiel! Wird mindestens einmal im jahr komplett durchgespielt. Jeder der es nicht kennt, hat eindeutig was verpasst und nachholbedarf! Endlich mal ein Artikel, der den Wert dieses Spiels ehrt, danke Hannes!😉
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Sehr sehr gerne! Hab direkt auch Lust bekommen, es am Wochenende mal wieder durchzuspielen 🙂
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Ich hab Super Metroid ein- oder zweimal durchgespielt, und erkenne seine Qualitäten auch ganz und gar an, aber einer meiner persönlichen Favoriten ist es nicht. Das mag daran liegen, dass mir Metroidvania-Spiele grundsätzlich nicht liegen (und so mag ich auch nur die linearen Castlevanias, wie Super Castlevania IV, während ich die mit den weitläufigen Maps immer nach drei, vier Stunden aufgab). Das originale Metroid auf dem NES hat mir da mehr Spaß gemacht, ich hab es erst lange Zeit nach Super Metroid gespielt. Nur eine Sache hat mich echt genervt, nämlich wie viel Zeit man damit verbringt, irgendwelche respawnenden Mini-Gegner abzuschießen, um den eigenen Health-Vorrat wieder in die Höhe zu bringen. Das, beispielsweise, macht Metroid Zero Mission besser, und deswegen gefällt mir das wohl auch noch einen Tick besser (wobei ich den Grafikstil des NES-Originals bedrückender finde).
Generell hab ich eine nicht zu erklärende Abneigung gegen SNES-Spielen (oder zumindest gegen die oft besonders hoch geschätzten): A Link to the Past, Super Mario World, Yoshis Island, Super Mario Kart, und einige mehr. Ich mag kein einziges davon. Ja nicht einmal Super Punch Out, obwohl ich das NES-Original so genial finde. Und die Wii-Version auch.
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Das mit den linearen Metroidvania-Spielen kann ich verstehen, aber du magst echt keine Super Nintendo-Spiele? Vor allem auch noch diese Klassiker, die du hier aufzählst? Wow, ich bin beeindruckt, die gehören zu den besten Spielen, die ich regelmäßig immer mal wieder durchspiele.
Welche Retro-Konsole ist denn dein Favorit?
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Bei mir ging es mit Heimkonsolen erst mit dem Nintendo 64 so richtig los, und so sieht es auf dem ersten Blick vielleicht so aus, dass ich mit älteren 2D-Spielen nichts anfangen könnte – aber wie man an meiner Vorliebe für NES-Spiele sieht, ist das überhaupt nicht der Fall. Mit dem Super Nintendo selbst hat es vermutlich auch nichts zu tun – denn Mega Drive Spiele sind auch nicht gerade unter meinen Favoriten (wobei ich davon aber auch nicht so viele gespielt habe).
Irgendwie sind die Spielmechaniken in der 8-Bit-Zeit irgendwie straffer, was ich mag. Ich kann auch gar nicht sagen, was mich an SNES-Spielen dann genau stört… Aber irgendwie hat halt auch jede Epoche – unabhängig von Genres und Serien – so ihr eigenes Spielgefühl (so wie fast alle großen N64-Spiele irgendwie in Richtung Action-Adventure tendieren). Und beim Super Nintendo hab ich das bisher (als jemand, der die Spiele erst Jahre später kennen lernt) noch nicht greifen können.
Und meine liebste Retro-Konsole? Das Nintendo 64 vielleicht, in zunehmendem Maße aber auch der GameCube, dessen Spiele mich damals im direkten Vergleich zum N64 zwar erstmal ein wenig enttäuscht hatten, die ich jetzt rückblickend aber zunehmend schätze. Und die Konsole als solche – so man versucht, sie unabhängig von den Spielen zu betrachten – finde ich ohnehin ungeschlagen. 🙂
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Gefällt mir persönlich sehr, dass du in deiner ganzen Aufzählung quasi nur Nintendo-Konsolen nennst 😉
Ich kann verstehen, was du meinst. Meine erste Konsole war zwar das Super Nintendo, da ich da aber noch echt klein war, war das Nintendo 64 die erste Konsole, die ich dann von Anfang an so „richtig“ mitbekommen habe – dementsprechend ist das N64 auch ohne Zweifel und mit riesigem Abstand meine allerliebste Konsole überhaupt, die Auswahl an unfassbar guten Games ist bis heute unerreicht (Ocarina of Time, Banjo Kazooie, Banjo Tooie, Bad Fur Day, Super Mario 64, Jet Force Gemini, Donkey Kong 64…), außerdem hatten so geniale Serien wie Super Smash Bros. oder Mario Party ihr Debüt auf der Konsole.
Auf dem Super Nintendo gibt es für mich persönlich im direkten Vergleich auch deutlich weniger Spiele, die ich richtig hart feiere. Das liegt unter anderem an dem Spielgefühl, dass du auch ansprichst – beim N64 ist das genau meines, beim SNES nur bei manchen Spielen. Super Metroid ist eben eines dieser Games.
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Ich beginne mal hinten. 🙂
Das liegt vielleicht auch daran, dass das Metroidvania-Prinzip von Super Metroid dem Spielgefühl der N64-Action-Adventures relativ nahe kommt – nur halt in 2D (wie SNES-Klassiker wie SMW und ALttP ohnehin den Grundstein für die Spielstrukturen von SM64 und Co. gelegt haben). Und ich mag das Game ja schon auch – unter SNES-Spielen gibt es kaum einen Titel, den ich höher schätze – allerdings wird es mir ungefähr ab der Spielmitte zu komplex und verschachtelt, was einer der Gründe ist, wieso ich das NES-Original vorziehe. Andererseits ginge mir das heute mit einigen N64- und GCN-Spielen wohl nicht anders, hätte ich die nicht schon damals kennen gelernt…
Freut mich, dass du Jet Force Gemini zu deinen N64-Favoriten zählst! Das ist auch bei mir GANZ oben mit dabei, d.h. nicht einmal Zelda (wobei ich da Majora’s Mask vorziehe) oder Perfect Dark sehe ich da notwendigerweise als besser an.
Ich kann auch jedem nur empfehlen, das Spiel einmal anzutesten, und sich nicht abschrecken zu lassen wenn er hört, dass JFG einen so hohen Schwierigkeitsgrad, so viel Trackbacking und Herumsucherei, und allgemein einen so großen Umfang habe. Es macht nämlich auch Spaß, das Spiel einfach nur bis zur Hälfte (wer JFG kennt, weiß, was ich meine) zu spielen – was ich selbst immer mal wieder getan habe, während ich mir die folgende Tribal-Suche nur bei meinem ersten Playthrough „angetan“ habe. Und auch da nur mit Komplettlösung. Die Benutzung einer solchen kann ich sogar empfehlen – hat bei mir den Spielspaß nicht geschmälert und ist wohl besser, als vor Schreck ganz auf das Spiel zu verzichten. 😉
Dass ich nur Nintendo-Konsolen nenne, liegt weniger daran, dass ich die objektiv fände, sondern eher daran, dass ich nur die unmittelbar und während ihrer Lebensspanne miterlebt habe. Wäre ich mit PS1 und 2 groß geworden, hätte ich vermutlich die genannt (und auch so bin ich der Ansicht, dass die PS2 insgesamt das bessere Spieleangebot hat als der Cube, auf dem mich gerade die 1st-Party-Games eher enttäuscht haben; auf der anderen Seite finde ich die PS2-Hardware insgesamt eher misslungen, im Gegensatz zum rundherum durchdachten Design des GameCube (vielleicht einmal abgesehen von den Mini-DVDs)). Auf SEGA-Konsolen, vor allem Dreamcast, habe ich zwar auch viel gespielt, aber das waren immer nur Zweitkonsolen für mich, bzw. schon retro, als ich sie gekauft hab.
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