
Ja, ich weiß: PewDiePie’s Tuber Simulator, das zweite Spiel des YouTube-Königs, ist schon circa einen Monat alt. Allerdings habe ich mich bis vor ein paar Tagen noch mit einem Test zurück gehalten, weil ich schon befürchtet hatte, das mich das Spiel ziemlich in seinen Bann zieht und meine Zeit auffrisst. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, war diese Befürchtung nicht ganz unbegründet. Warum das so ist, erfahrt ihr hier im Test!
Um was gehts?
Beim Tuber Simulator handelt es sich um ein klassisches Simulatoren-Game, wie es sie für Smart-Geräte beispielsweise von Entwickler Kairosoft zahlreich gibt. Die Kanadier von Outerminds haben daraus einige Elemente übernommen: Ihr spielt also in einer festen, rechteckigen Spielwelt und könnt dort verschiedene zeitbasierte Aktionen durchführen. Die Grafik ist bewusst in einem pixeligen Stil à la Super Mario für das NES gehalten. Zu Beginn erwartet euch ein kleines Tutorial mit PewDiePie höchstpersönlich, das euch alles Nötige erklärt und schon kann es losgehen: Macht euch auf den Weg, der größte YouTuber aller Zeiten zu werden!
Klicks und Abonnenten sind alles
Die zwei wichtigsten Zahlen auf eurem Weg sind Video-Klicks und Kanal-Abonnenten, also ganz wie im Leben von echten YouTubern. Erstere sind die Währung des Spiels, mit der ihr im Shop neue Gegenstände einkaufen könnt, um eure Fähigkeiten in zehn verschiedenen Kategorien zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Skills für Gaming- oder Comedy-Videos. Außerdem könnt ihr so euren Raum hübsch einrichten. Das bringt euch nicht wirklich etwas, da ihr euer kleines Studio aber Mitspielern zum Anschauen zugänglich machen könnt, sollte euer Raum vielleicht nicht komplett chaotisch oder gar ganz leer sein. Klicks bekommt ihr beispielsweise durch die Produktion von Videos oder das Absolvieren von Missionen. Durch Verbesserung eurer Fähigkeiten und die Beachtung von tagesaktuellen Trends bei der Videoproduktion könnt ihr die Ausbeute außerdem drastisch steigern.
Mit steigenden Abonnenten-Zahlen könnt ihr im Wissensbaum Fähigkeiten verbessern beziehungsweise überhaupt erst freischalten. Streaming zum Beispiel wird dann aktiv, wenn ihr gerade keine neuen Videos produziert (weil ihr keine Zeit habt, um das Game zu zocken). Dann bekommt ihr zwar keine neuen Abonnenten, aber immerhin noch Klicks. Um innerhalb des Wissensbaums diese Fähigkeiten zu aktivieren, braucht ihr zudem Gehirne, die ihr für verschiedene Aktionen wie einen Level-Aufstieg bekommt. Die Abonnenten selbst schalten nur die Option an sich frei.
In-App-Käufe: Möglich, aber nicht nötig
Premium-Währung, in Form von Geldscheinen, gibt es natürlich auch. Das begehrte Gut bekommt ihr hin und wieder für das absolvieren von Missionen, durch Level-Aufstiege, das Mini-Spiel Puggle oder durch den Sponsor-Adler, der ziemlich oft durch das Bild fliegt und neben der Premium-Währung auch Klicks und Abonnenten abwirft, wenn ihr ihn berührt. Mit Hilfe der Geldscheine könnt ihr beispielsweise euren Raum vergrößern oder die Lieferung von Artikeln aus dem Shop sofort abschließen, neue Gegenstände haben nämlich immer eine reale Lieferzeit, die mit besseren Artikeln auch immer länger wird. Außerdem gibt es gewisse Anpassungen an der Spielfigur und dem Schreibtisch nur gegen Premium-Währung.
Die In-App-Käufe sind wie üblich völlig überteuert, aber zumindest nicht wirklich nötig. Solange ihr keinen großen Wert auf das individuelle Aussehen eurer Spielfigur legt und auf neue Artikel-Lieferungen geduldig warten könnt, kommt ihr sehr gut ohne die Premium-Währung zu Recht. Nur zum Vergrößern des Raums braucht ihr die Geldscheine unbedingt. Diesen Bedarf deckt ihr aber mit kostenlosen Scheinen, die es im Spiel immer wieder gibt, locker ab.
Missionen, Werbung, Mini-Spiele
Zusätzlichen Anreiz bieten außerdem die Missionen, die in der Regel nicht allzu schwer sind und reichlich Belohnung versprechen. Habt ihr eine gewisse Anzahl absolviert, müsst ihr 24 Stunden auf neue Missionen warten oder Geldscheine verwenden. Einen zusätzlichen Slot für Missionen könnt ihr aktivieren, indem ihr ein dreißigsekündiges Werbevideo schaut.
Durch das Schauen von Werbung könnt ihr außerdem die Video-Klickzahlen für jeweils 60 Minuten verdoppeln und die Lieferzeit für zwölf Stunden verkürzen. Das Mini-Spiel Puggle ermöglicht euch zudem, die Lieferzeit durch Spielen weiter zu verringern. Jede Runde kostet euch aber Views; mit steigendem Level immer mehr, was mit der Zeit doch recht teuer werden kann.
Noch mehr Spielumfang?
Um auch den Mehrspieler-Aspekt abzudecken, hat Entwickler Outerminds außerdem ein paar einfache Funktionen eingebaut. Ihr könnt per Namen andere Spieler adden, deren Räume besuchen (= anschauen) und einmal täglich Geschenke senden beziehungsweise von Mitspielern empfangen. Wenn euch das Leben als YouTuber auf Dauer nicht genug auslastet, dürft ihr zudem bis zu zwei weitere Räume anlegen. Na, wenn da mal kein Stress aufkommt!
Fazit: Suchtpotential!
Wie ihr beim Lesen vielleicht schon gemerkt habt, ist der Spielumfang von PewDiePie’s Tuber Simulator ziemlich groß. Gerade am Anfang, wenn ihr neue Videos noch innerhalb von ein, zwei Minuten produziert und Lieferungen genauso schnell in eurem Studio eintrudeln, könnt ihr deshalb erstmal zwei bis drei Stunden am Stück zocken. Danach wird es immer ruhiger, denn bessere Videos brauchen auch deutlich mehr Zeit. Recht schnell kommt ihr dann an den Punkt, an dem ihr nur noch alle paar Stunden einmal das Spiel starten müsst, um Lieferungen entgegen zu nehmen und neue Videos anzustoßen.
Diese Veränderung der Spielweise erweist sich im Test als ziemlich genial. Zu Beginn möchte man das Spiel wirklich nicht verlassen, sondern alle Funktionen und Möglichkeiten erkunden und den eigenen Raum schnell ausbauen. Durch die anfangs kurzen Wartezeiten ist das möglich. Hat man sich an vielen Dingen satt gesehen und nimmt das Verlangen ab, durchgehend zu zocken, passt sich das Spiel ganz automatisch an. Da man nun schon einige Fähigkeiten verbessert hat, beanspruchen neue Videos und Lieferungen deutlich mehr Zeit. Es reicht dann, das Spiel nur noch ab und an zu starten.
Abgesehen davon macht das Game an sich auch einfach Spaß. Ganz wie ein echter YouTuber fühlt man sich ständig herausgefordert, ein neues Rekord-Video zu produzieren und immer mehr Klicks und Abonnenten zu sammeln. Nebenbei nimmt die Einrichtung des Raums mehr und mehr Form an und die Fähigkeiten werden auch immer besser. Die Mischung aus Simulator, Rollenspiel, PewDiePie und realen Elementen sorgt für jede Menge Spielspaß. Das Ziel, der größte YouTuber der Welt (und größer als PewDiePie) zu werden, liefert Langzeitmotivation. In Summe führt das vor allem zu einem: Mächtig Suchtpotential!
Wertung: 88/100
- Spieler: 1 | Andere Räume besuchbar
- Genre: Simulator
- Preis: Kostenlos | In-App-Käufe für 0,99 Euro bis 109,99 Euro pro Artikel
- Erstveröffentlichung: 29.09.2016
- Entwickler: Outerminds
- Offizielle Website
Download
- Google Play (Android)
- App Store (iOS)
Weitere Mobile Games-Reviews und Let’s Plays
Seid ihr auch schon der Sucht verfallen? Oder könnt ihr mit YouTubern beziehungsweise Simulatoren-Spielen so gar nichts anfangen? Schreibt es in die Kommentare!
3 Gedanken zu “Review & Let’s Play: PewDiePie’s Tuber Simulator | Suchtpotential!”