Test: Amazon Dash Buttons | 2016

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Die Amazon Dash Buttons: Hierzulande in letzter Zeit in aller Munde, da die Bestell-Hilfen gerade erst gestartet sind und im Vorfeld bei Verbraucherschützern für einige Kritik sorgten. Im Heimatland USA sind die Teile schon ein alter Hut, dort gibt es sie bereits eine ganze Weile und aktuell in über 100 Varianten. Da ich schon jahrelang treuer Amazon-Kunde und zudem bekennender Freund von Technik, Smart Home und dem Internet bin, habe ich mir natürlich auch direkt mal zwei der Buttons bestellt und diese Drogerie 2.0 im Selbstest genutzt. Natürlich alles auf eigene Kosten und ohne Sponsoring von Amazon!

Was sind Dash Buttons?

Im Endeffekt handelt es sich bei einem Dash Button um nichts weiter als ein kleines Plastikgehäuse, in dem eine Platine mit Bluetooth- und WLAN-Chips und eine handelsüblichen AA-Batterie versteckt sind. Auf der Vorderseite prangert außerdem das Logo der jeweiligen Marke, an die der Button gebunden ist, zum Befestigen gibt es einen rückseitigen Klebestreifen oder einen Haken. Eine kleine mehrfarbige LED zeigt euch zudem erfolgreiche und misslungene Bestellungen an und hilft bei der Einrichtung. Dafür gibt es ebenfalls auf der Vorderseite einen Knopf, der beim Drücken euer zuvor ausgewähltes Produkt bestellt. Das war es auch schon an Hardware, denn alles andere findet softwareseitig statt.

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Einrichtung

Die Einrichtung gestaltet sich prinzipiell denkbar einfach: Ihr packt euren Button aus, startet die Amazon-App auf eurem Smartphone oder Tablet und begebt euch in den Einrichtungs-Modus. Nun drückt ihr den Knopf auf dem Dash Button für ein paar Sekunden, bis die LED blau leuchtet, verbindet Smartphone und Button, gebt euer WLAN-Passwort ein und legt fest, welches Produkt bei einem Knopf-Druck bestellt werden soll. Für die noch schnellere Einrichtung von weiteren Dash Buttons könnt ihr die WLAN-Zugangsdaten in eurem Amazon-Konto hinterlegen.

Was so super einfach klingt, erwies sich bei mir im Test als ziemlich nervig. Leider konnte die App über zwei Tage und zahlreiche Versuche hinweg einfach keine Verbindung zu den Dash Buttons aufbauen. Nach zahlreichen Router-Neustarts, Änderungen an den Einstellungen des Smartphones und weiteren Versuchen habe ich schließlich den Amazon-Kundendienst angerufen: Dort machte mir die wirklich sehr freundliche Mitarbeiterin den Vorschlag, die App zu deinstallieren und neu herunterzuladen. Und siehe da, auf einmal konnte ich meine Buttons problemlos einrichten. Geärgert habe ich mich im Nachhinein nur darüber, dass ich nicht selbst auf diese simple Idee gekommen bin.

Was kann der Dash Button?

Der Dash Button ist eine ganz simple Hilfe, die super schnelle Bestellungen von alltäglichen Gebrauchsgütern ermöglicht. Er ist immer an eine bestimmte Marke gebunden, die ihr an der Vorderseite des Geräts erkennt. Für jeden Button legt ihr ein bestimmtes Produkt fest, das bei Knopf-Druck bestellt werden soll, dabei müsst ihr euch aus einer vom Hersteller vorgefertigten Auswahl entscheiden, beliebige Produkte können nicht verknüpft werden. Um Dash Buttons nutzen zu können, braucht ihr zwingend den Premium-Dienst Amazon Prime, zudem bekommt ihr pro Marke nur einen Dash Button. Die Auswahl an Anbietern ist in Deutschland schon recht ordentlich, weitere kommen im Laufe der Zeit sicher noch zahlreich dazu, wenn das ganze System erstmal angelaufen ist und Akzeptanz und Verbreitung in der Bevölkerung gefunden hat.

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Bestellen mit dem Dash Button

Es gibt kaum etwas einfacheres, als mit dem Dash Button Produkte zu bestellen. Einfach den Knopf auf der Vorderseite drücken, fertig, das war alles. Kurz darauf ploppt auf eurem Smartphone eine Benachrichtigung auf, die euch darüber informiert, dass über den Dash Button eine Bestellung aufgegeben wurde. Damit behaltet ihr immer den Überblick: Wenn beispielsweise jemand aus Neugier oder aus Versehen den Knopf gedrückt hat, wisst ihr sofort Bescheid, auch wenn ihr nicht Zuhause seid, und könnt die Bestellung direkt wieder stornieren. Außerdem könnt ihr festlegen, dass mit dem Button erst dann wieder eine Bestellung aufgegeben werden kann, wenn die vorherige bei euch Zuhause angekommen ist. Diese Option ist standardmäßig aktiviert und lässt sich auf Wunsch deaktivieren.

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Nach dem Klick auf den Button läuft dann alles genauso ab wie immer, der weitere Liefervorgang entspricht der einer 1-Click-Bestellung bei Amazon. Nichts weiter ist ein Dash Button im Endeffekt auch: Eine nochmals vereinfachte 1-Click-Bestellung. Damit versucht Amazon, die Kunden dazu zu bewegen, auch kleine Alltagsprodukte online beim Versandhändler zu bestellen. Bisher war es einfacher, Duschgel, Rasierklingen und Co. zum Beispiel einfach auf dem Heimweg von der Arbeit mitzunehmen als extra eine Bestellung bei Amazon aufzugeben. Den Button allerdings seht ihr direkt vor euch, wenn ein Produkt zur Neige geht und das Bestellgerät dort angebracht ist, wo euer Produkt normalerweise steht. Da ist eben sehr verlockend, einfach nur schnell zu drücken und sich dann keine weiteren Gedanken machen zu müssen; noch einfacher und bequemer, als auf dem Heimweg kurz bei der Drogerie oder im Supermarkt vorbei zu schauen. Da viele Produkte in einer Briefkasten-freundlichen Verpackung lieferbar sind, werden damit alltägliche Produkte direkt und annähernd vollautomatisch ins eigene Haus geliefert.

Akkulaufzeit

Gedanken habe ich mir über die Laufzeit der Dash Buttons gemacht, immerhin ist die Batterie fest verbaut, ein Wechsel nur möglich, wenn ihr das Gerät kaputt macht. Glücklicherweise habe ich einen tollen Artikel gefunden, der sich damit auseinandersetzt. In aller Kürze: Der Button ist fast immer im Ruhemodus, in dem er quasi keinen Strom verbraucht und lange anderweitig kaputt wäre, bevor die Batterie zu Neige geht. Lediglich bei einem Knopf-Druck wacht er kurz auf, verbindet sich mit dem WLAN, gibt die Bestellung auf und geht dann wieder in den Schlaf. Das könnt ihr mit einem aktuellen Dash Button etwa 1000 Mal machen. Angenommen, ihr bestellt einmal im Monat einen Viererpack Shampoo (einzelne Flaschen liefert Amazon nicht, das würde sich selbst für den Versand-Riesen nicht lohnen), dann müsstet ihr nicht nur zehn mal am Tag duschen, um alles rechtzeitig leer zu bekommen, ihr könntet auch 83 Jahre lang mit dem selben Button bestellen. Hier braucht man sich also wirklich keine Sorgen machen.

Mögliche Vorbehalte

Mal abgesehen von der Frage nach der Umweltfreundlichkeit, wenn jetzt massenweise Menschen anfangen, alltägliche Verbrauchsprodukte nur noch online zu bestellen, bindet man sich mit den Dash Buttons natürlich an Amazon und an bestimmte Marken. Würde man im Supermarkt oder der Drogerie von Auswahl und Sonderangeboten profitieren, hat man diese Vorteile mit den Dash Buttons nicht. Das scheint wohl der Preis für die ultimative Bequemlichkeit zu sein. Auch wenn die Standard-Preise bei Amazon, Müller, DM und Co. sicher sehr ähnlich sind: Auf Dauer zahlt man für die Produkte mehr, wenn man sie mit Amazon Dash bestellt. Immerhin: Der Preis von 4,99 Euro pro Button wird bei der ersten Bestellung mit eben diesem vom Preis abgezogen, sodass die Bestellgeräte umsonst sind. Alles andere wäre aber auch unverschämt.

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Fazit

Nach anfänglichen Problemen bei der Einrichtung hat mit der äußerst freundliche und hilfsbereite Kundendienst sogar am späten Samstagabend kompetent und flott weitergeholfen. Das hat mich sehr gefreut, nachdem ich mich zuerst ziemlich aufgeregt hatte, dass die Einrichtung nicht klappt. Ansonsten traten keine weiteren Probleme mit den Dash Buttons auf, die Geräte sind super einfach einzurichten und verrichten ihren Dienst zuverlässig. Wer auf lange Sicht kein Problem hat, sich an eine Marke zu binden und auf eventuelle Ersparnisse durch Sonderangebote im lokalen Handel verzichten zu müssen, bekommt mit den Amazon Dash Buttons die bequemste Lösung überhaupt, Alltagsprodukte zu bestellen. Bestellung und Lieferung per Knopfdruck direkt an die Wohnungstür oder in den Briefkasten: einfacher geht es kaum noch.

(Sämtliche Bild-Credits: Johannes Gehrling)

Nutzt jemand von euch schon die Dash Buttons? Was sind eure Erfahrungen? Ab damit in die Kommentare!

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