Ach ja, Netflix. Den genialen Video-on-Demand-Dienst muss ich sicher niemandem erklären. Nur kurz zur Geschichte des Unternehmens: 1997 als Online-Videothek gegründet, die DVDs und später Blu-Rays per Post verschickte, stieg Netflix bereits 2007 in das VoD-Geschäft ein, zu einer Zeit, in der wir in Deutschland noch nicht viel davon gehört hatten, YouTube gerade mal zwei Jahre alt war und Steve Jobs der Welt das erste iPhone präsentierte.
Während bei uns also auf dem Land viele noch nicht einmal DSL hatten und mobiles Internet kaum jemanden interessiert hat, kam in den USA schon das Streaming auf, das bis heute (zu Recht) dem klassische Fernsehen mehr und mehr Konkurrenz macht. Steigende Nutzerzahlen (Juli 2016: 83 Millionen) geben Netflix Recht, Konkurrenten wie Watchever (das ich bis zum Netflix-Start in Deutschland im Herbst 2014 nutzte) konnten dem Druck nicht standhalten.

Das hat unser Fernsehverhalten nachhaltig verändert:
- Filme und Serien werden immer mehr dann geschaut, wenn der Nutzer Zeit und Lust hat und nicht, wenn die Inhalte im Fernsehen laufen.
- Besonders junge Leute (mich sowas von eingeschlossen) „bingen“ ganze Serien-Staffeln an einem Stück statt wöchentlich nur eine neue Folge zu schauen.
- Hohe Bildqualität ist noch mehr als bisher zur Gewohnheit geworden.
- Werbeunterbrechungen, die beim klassischen Fernsehen einen sehr großen Anteil der Sendezeit ausmachen, werden vermehrt als extrem störend wahrgenommen.
- Die Lieblingsserie und der Lieblingsfilm sind immer und überall verfügbar, wo Internet ist.
- Günstige Preise von ungefähr 10 Euro/Monat für eine riesige Auswahl an Inhalten auf Abruf, HD-Bildqualität und Werbefreiheit machen die Angebote der klassischen Fernsehsender stetig unattraktiver. 50 Euro pro Jahr für HD-Bild bei den privaten Fernsehsendern und 17,50 Euro pro Monat GEZ-Gebühren für die öffentlich-rechtlichen Sender, nur um dann zwölf Minuten Werbung pro Stunde in HD zu sehen? Nein danke!
- Fernsehen via Netflix findet dank zahlreicher Apps einen einfachen und schnellen Weg auf sämtliche Geräte und Bildschirme, seien es Spielekonsolen, Smartphones oder Tablets, PCs und Co. Um das klassische Fernsehen auf legalem Weg beispielsweise auf dem Smartphone zu schauen, verlangen entsprechende Dienste auch nochmal Geld. Zu GEZ- und HD-Gebühren kommen dann gleich weitere 5 bis 10 Euro/Monat extra dazu.
- Richtig gute Eigenproduktionen wie House of Cards, Orange Is The New Black oder Narcos sind einfach eine ganze Ecke besser als das, was klassische Fernsehsender so abliefern.

Sicher gibt es noch mehr Gründe, warum Netflix und ähnliche Dienste dem klassischen Fernsehen so stark Konkurrenz machen. Mich interessieren von euch heute aber vor allem zwei Dinge:
- Wie hat sich euer Fernsehverhalten durch Netflix und Co. geändert?
- Wo seht ihr die Vorteile von VoD-Diensten gegenüber klassischem Fernsehen?
Nehmt dazu gerne an der Umfrage teil. Gedanken zu Vor- und Nachteilen von VoD-Diensten beziehungsweise klassischem Fernsehen und sonstige Veränderungen eures Fernsehverhaltens, die nicht durch die Umfrage abgedeckt werden, bitte einfach in die Kommentare!