Erste Eindrücke: Chrome OS

Chrome OS Symbol-Bild
(Credits: Google)

In meinem Comeback-Beitrag habe ich es bereits angekündigt, hiermit sollen der Ankündigung direkt Taten folgen: lest im Folgenden meine ersten Erfahrungen mit und Eindrücke von Chrome OS nach einem Wochenende mit einem nagelneuen Chromebook.

Der Browser als Betriebssystem

Natürlich habe ich mich im Vorfeld ausgiebig informiert. Darüber, was Chrome OS eigentlich ist, was es kann und was man zu erwarten hat. Genau genommen verfolge ich Googles zweites OS neben Android schon seit einigen Jahren, benutzt habe ich es aber tatsächlich zuvor noch nie. Insofern wusste ich schon ungefähr, was mich erwartet, da ich im Vorfeld eben zahlreiche Artikel gelesen und YouTube-Videos geschaut hatte. Die letztliche Realität ist dann aber meist doch noch mal eine ganz andere Sache.

Chrome OS Startbildschirm
Ein leerer Desktop, ein paar Apps beziehungsweise Lesezeichen zu Websites. Viel mehr ist Chrome OS eigentlich gar nicht (Credits: Johannes Gehrling).

Allerdings nicht so bei Chrome OS. Denn erwartet hatte ich nicht allzu viel; das liegt daran, dass sich das OS eben derartig auf das Wesentliche konzentriert, dass es gar nicht viel zu erwarten gibt. Oder anders formuliert: Im Grunde ist Chrome OS nichts anderes als der bekannte und beliebte Chrome-Browser von Google als Betriebssystem. Das Notebook, auf dem nichts außer ein Browser läuft sozusagen. Das hat viele Vorteile, bringt aber natürlich auch Nachteile mit sich.

Pro: Preis

Da wäre einerseits natürlich der sehr annehmbare Preis, der für die meisten Geräte mit Chrome OS aufgerufen wird, also vordringlich Notebooks. Da für das Betriebssystem und die zusammen damit ausgelieferte Software keine Lizenzgebühren fällig werden, fällt ein großer Kostenpunkt weg. Zudem ist Chrome OS in seinen Ansprüchen an die Hardware so genügsam, dass mit sehr günstigen Komponenten immer noch eine top Performance erreicht wird. Das führt in der Summe dazu, dass ihr ein Chromebook mit super Leistung und herausragender Laufzeit inklusive hochwertigen Materialien, Touchscreen, tollen Lautsprechern, Hybrid-Funktionalität und so weiter schon für wenige hundert Euro bekommt. Bei der Konkurrenz (also Geräte mit Windows oder Mac OS) zahlt ihr für vergleichbare Laptops mindestens 1000 Euro aufwärts.

Pro: Geschwindigkeit

Ladebalken
Ladebalken? Ladekreis? Gehört bei Chrome OS zu den äußerst seltenen Gästen. (Credits: Screenshot YouTube)

Wie bereits kurz angedeutet: Chrome OS stellt kaum Anforderungen an die Hardware des Laptops. Das führt dazu, dass selbst mit Smartphone/Tablet-Komponenten eine super flotte und flüssige Performance erreicht wird. Ladezeiten? Fehlanzeige! Wartezeit beim Hochfahren? Ist nicht! Im Endeffekt ist ein Gerät mit Chrome OS allzeit und jederzeit einsatzbereit, Wartezeiten jeglicher Art ausgeschlossen. Vorausgesetzt, ihr habt einen halbwegs flotten Internetzugang.

Pro: Akkulaufzeit

In direktem Zusammenhang mit der Anspruchslosigkeit von Chrome OS steht auch die herausragende Akkulaufzeit, die das Betriebssystem ermöglicht. Ein konkretes Beispiel im Falle des Acer Chromebook R13, mit dem ich gerade diesen Beitrag hier schreibe: Der verbaute Akku bietet eine Kapazität von gerade einmal 4670 mAh. Das ist im Vergleich mit modernen High-End-Smartphones nicht sonderlich viel. Mein Nexus 6P kommt beispielsweise mit einem 3450 mAh starken Akku daher. Dennoch komme ich mit dem Chromebook bisher auf Laufzeiten zwischen zehn und zwölf Stunden mit einer einzigen Akkuladung. Bei etwa 70 Prozent Display-Helligkeit, stets eingeschaltetem WLAN und einer Mischung aus Surfen, Arbeiten und Video-Streaming inklusive Nutzung der Lautsprecher. Das wäre mit Windows oder Mac OS völlig utopisch. Und nicht zu vergessen: das bei mir in Nutzung befindliche Chromebook befeuert einen 13,3 Zoll großen Full-HD-Bildschirm. Das kostet durchaus gut Strom.

Contra: Abhängigkeit vom Internet

Chrome Dinosaurier
Kein Internet, kein Betriebssystem. (Credits: Johannes Gehrling)

Doch natürlich glänzt auch Chrome OS nicht nur mit Sonnenseiten. Da wäre zum Beispiel die totale Abhängigkeit vom Internet. Solltet ihr wirklich einmal kein WLAN in der Nähe und auch kein ordentliches mobiles Internet zur Verfügung haben, sieht es schwarz aus. Wie eben ein Chrome-Browser unter Windows, wenn das Internet ausfällt. Hierbei muss man allerdings auch beachten, dass es ohne Internet auch unter Windows schnell finster aussieht. Dort kann ich aber zumindest noch offline mit Office arbeiten, beispielsweise also Texte schreiben oder Tabellen anlegen. Bei Chrome OS geht das ohne Internetverbindung nur mit Abstrichen.

Contra: Kaum Spiele und Spezialsoftware

Außerdem läuft auf Chrome OS noch lange nicht jede Software, auf die man irgendwann eventuell man angewiesen ist. Keine Frage: Die meisten modernen Programme funktionieren auch im Browser zuverlässig und vollumfänglich und somit unter Chrome OS. Microsoft Office ist dank Office 365 beispielsweise kein Problem. WordPress, Content-Management-Systeme, Foto-Bearbeitung und so weiter? Läuft! Schwierig wird es hier vor allem bei Spezialsoftware, die eben nicht mit einer Browser-Variante daherkommt sowie bei Spielen. Abhilfe schafft hier vor allem der nach und nach verfügbare Support von Android-Apps unter Chrome OS. Das Ganze steckt aber aktuell noch in den Kinderschuhen und bereitet so manche Probleme. Dazu jedoch mehr in einem der kommenden Beiträge auf diesem Blog.

Der erste Eindruck

Was also bleibt zu sagen nach den ersten vollen drei Tagen mit einem Chromebook und Chrome OS? Vor allem viel Positives. Das ein Betriebssystem, das im Endeffekt nur aus einem Browser besteht, so gut funktioniert, ist schon erstaunlich. Und nicht nur das: Das bringt sogar relevante und spürbare Vorteile mit sich, wie das Ende von Wartezeiten und eine herausragende Akkulaufzeit. Googles zweites großes Betriebssystem neben Android zeigt eindrucksvoll, wie sehr die Arbeit und Mediennutzung am PC und Laptop heutzutage ausschließlich im Browser stattfindet. Davon kann man halten, was man will. Ich jedenfalls bin fürs Erste sehr beeindruckt und freue mich darauf, mein neues Chromebook und damit Chrome OS in der nächsten Zeit intensiv auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Dementsprechend folgt in nächster Zeit ein eigener Artikel zum Acer Chromebook R13 bezüglich der Hardware und ein Bericht zu meiner Langzeiterfahrung mit Chrome OS.


Habt ihr schon Erfahrungen mit Chrome OS gesammelt? Wenn ja, welche?

7 Gedanken zu “Erste Eindrücke: Chrome OS

  1. Hallo Johannes,

    danke für diese Zeilen, haste gut geschrieben mein Freund.

    >Dementsprechend folgt in nächster Zeit ein eigener Artikel zum Acer Chromebook R13 bezüglich der Hardware und ein Bericht zu meiner Langzeiterfahrung mit Chrome OS<

    Und wann kommt denn da mal was nach geschoben, der Artikel ist doch hier schon ne Weile her.

    Möchte mir nämlich genau das Acer jetzt zulegen aber würde doch noch gerne mal vorher einen Artikel diesbezüglich von Dir lesen Hase.

    Also los geht es. 🙂

    Gruß Enrico

    Gefällt 1 Person

  2. hey,
    ich bin auch im moment am überlegen mir ein Chromebook für Reisen zu kaufen, damit ich was leichtes dabei habe.

    Nur würde ich gerne damit ab und zu mal kurze Videos schneiden und die möglichen Webanwendungen dafür finde ich bis jetzt nicht so spitze. Hast du damit Erfahrungen gemacht?

    Gefällt 1 Person

    1. Videoschnitt ist mit einem Chromebook durchaus möglich, aber nicht allzu toll. Die Geräte laufen ja meist auf recht schwacher Hardware, weil Chrome OS nicht mehr benötigt und der Preis damit gering ausfällt. Dementsprechend fehlt aber halt auch die Leistung, um Video ordentlich zu schneiden und vor allem auch zu rendern.

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