Test: Bose SoundSport Free Wireless

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(Credits: Bose)

Vor einiger Zeit bekam ich die Gelegenheit, die SoundSport Free Wireless von Bose für einige Zeit auszuprobieren. Dabei handelt es sich um sogenannten True-Wireless-Kopfhörer, also per Bluetooth kabellos mit Wiedergabegeräten verbundene In-Ear-Kopfhörer, die nicht per Kabel untereinander verbunden sind. Oder einfach ausgedrückt: Schaut auf die Bilder. Die SoundSport Free Wireless sind in den drei Farben schwarz, blau und orange erhältlich und vom Hersteller Bose mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 200 Euro angegeben. Aktuell bekommt ihr die Kopfhörer online für rund 170 Euro bei den üblichen Verdächtigen. Nicht zu verwechseln sind die Bose-Headphones mit den SoundSport Wireless vom gleichen Hersteller, diese sind nämlich per Kabel miteinander verbunden, kommunizieren mit dem Wiedergabegerät aber ebenfalls per Bluetooth. Im Lieferumfang der SoundSport Free Wireless befinden sich neben den Kopfhörern selbst Silikon-Ohreinsätze in drei verschiedenen Größen, ein Etui mit Ladefunktion und eingebautem Akku sowie ein Micro-USB-Kabel zum Aufladen des Etuis.

Einrichtung, Etui und Akku

Die Einrichtung der Kopfhörer ist denkbar simpel und funktioniert wie bei allen anderen Bluetooth-Kopfhörern auch, noch einfacher geht’s optional mit der App von Bose, die euch auch den Akkustand der Headphones verrät, falls das euer Smartphone nicht ohnehin schon tut. Apropos Akku: Der hält bei den SoundSport Free Wireless voll geladen gut fünf Stunden durch, das Etui liefert zwei zusätzliche Ladungen. Insgesamt 15 Stunden könnt ihr die Kopfhörer also nutzen, ohne zur Steckdose zurück zu müssen. Sind die Kopfhörer komplett leer, brauchen sie für die volle Ladung etwa zwei Stunden im Etui, dieses wiederum ladet ihr wie eine Powerbank an der Steckdose oder einem USB-Anschluss, was etwa drei Stunden dauert. Die Kopfhörer selbst lassen sich ausschließlich über das Etui laden. Dieses ist schick, schlicht und findet in jeder Tasche Platz. Zur Aufbewahrung solltet ihr die Kopfhörer immer ins Etui legen, da ihr sie aufgrund ihrer geringen Größe recht leicht verliert. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass die SoundSport immer vollgeladen sind, wenn ihr sie braucht. Vorausgesetzt natürlich, das Etui hat noch Saft.

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Das Etui gehört zum Lieferumfang und ist zwingend notwendig, um die Bose-Kopfhörer aufzuladen. (Credits: Bose)

Klangqualität und Video-Problem

Das wichtigste bei Kopfhörern ist der Klang. Der kann natürlich nicht mit großen Over-Ear-Headphones mithalten, ist ob der winzigen Größe und des geringen Gewichts der SoundSport Free Wireless aber durchaus beeindruckend. Ich als lebenslanger und festgefahrener Bass-Fan war jedenfalls überrascht, wie viel Klang in zweimal neun Gramm Kopfhörern doch steckt. Langfristig möchte ich nicht auf die wuchtigen und massiven Bässe meiner Sony-Over-Ears verzichten, wenn es klein und praktisch sein soll, kann ich mich mit dem Klang der SoundSport aber anfreunden. Für die meisten Nutzer ohne ausgeprägte Bass-Vorliebe gibt es kaum etwas an der Soundqualität auszusetzen, mit der Materie vertraute Experten bemängeln jedoch zurecht zu wenig Klangvolumen in der Ton-Mitte. Hohe Töne bekommen die SoundSport genauso wie die Bässe dafür überraschend gut hin. Verlassen wir die basslastige Musik hin zu Genres mit mehr Dynamik in den Tonhöhen, bestehen die Headphones den Qualitätstest fast noch einen Tick besser. Podcasts machen mit den Kopfhörern richtig viel Spaß, Videos dafür leider nicht. Da nur der rechte Kopfhörer mit dem Smartphone verbunden ist und der linke seine Daten vom rechten Knopf übermittelt bekommt, ist der Ton etwa ein bis zwei Sekunden versetzt zum Bild auf dem Handy. Wer also mit den SoundSport Free Wireless Videos schauen will: lasst es. Dafür sind die Kopfhörer aufgrund dieses in diesem Bereich massiven Makels wirklich völlig ungeeignet. Wollt ihr nur Audio genießen: alles gut!

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Die SoundSport Free Wirless von Bose gibt es in den drei Farben schwarz, orange und blau. (Credits: Bose)

Vorteile und Nachteile

Doch natürlich bieten True-Wireless-Headphones auch einige Vorteile. Die SoundSport Free Wireless sind winzig und extrem leicht, was sie maximal portabel macht. Aus den gleichen Gründen tragen sie beim Hören auch kaum auf, was im Sommer übermäßiges Schwitzen verhindert, vor allem im Vergleich zu Over-Ears. Auch bei sportlicher Betätigung sitzen die Kopfhörer so fest und sicher in den Ohren, das nichts wackelt, geschweige den herausfällt: Ebenfalls ein großer Vorteil gegenüber kabellosen Over-Ears. Die SoundSport Free Wireless schotten klanglich zudem nicht von der Außenwelt ab, was abgespielten Sound und Realwelt-„Sound“ miteinander verschmelzen lässt. Das kann sehr angenehm sein, manchmal ist ein Abschirmen aber natürlich auch gewünscht. Die Steuerung von Lautstärke und Musiktiteln direkt an den Kopfhörern ist praktisch, das große aus den Ohren herausstehende Teil mit Akku und Technik allerdings gewöhnungsbedürftig. Ein großer Nachteil ist außerdem die reine Beschränkung auf eine Bluetooth-Verbindung. Gehen die Kopfhörer-Akkus leer, könnt ihr nicht wie bei den meisten kabellosen Over-Ears auf ein klassisches Kabel umsteigen. Aus dem gleichen Grund könnt ihr die SoundSport Free Wireless außerdem nicht mit Geräten nutzen, die zwingend auf die Kabelverbindung setzen, beispielsweise die Nintendo Switch.

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Die SoundSport Free Wireless sind so klein und leicht, dass sie nicht zu mehr Schwitzen führen. Außerdem sitzen sie bombenfest in den Ohren. (Credits: Bose)

Fazit

Für wen also sind die SoundSport Free Wireless von Bose genau richtig? Für diejenigen, die mit den Kopfhörern nur Audio, aber nicht Video konsumieren wollen. Für diejenigen, die möglichst kleine und leichte Kopfhörer suchen, die auch sportliche Aktivitäten problemlos mitmachen, ohne dabei zu stören oder herauszufallen. Für diejenigen, die nicht zumindest gelegentlich auf die Möglichkeit einer klassischen Kabelverbindung angewiesen sind, um zum Beispiel eine Switch mit den Kopfhörern zu nutzen. Gehört ihr zu diesen Menschen, dann sind die SoundSport Free Wireless die momentan wohl besten Kopfhörer auf dem Markt. Alle anderen sollten sich nach anderen Kopfhörer-Geräteklassen umsehen oder die Weiterentwicklung der True-Wireless-Headphones in den nächsten Jahren abwarten, bis beispielsweise das Problem mit der Verzögerung beim Videoschauen behoben ist.


Welche Kopfhörer nutzt ihr am liebsten?

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